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Let’s go! e.V.

eine Jugendhilfeeinrichtung mit
tiergestützter Pädagogik

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Einsatz von Trampeltieren in der tiergestützten Pädagogik

Eine ungewöhnliche und effektive Methode
Die tiergestützte Pädagogik ist seit Beginn ein fester Bestandteil unserer Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung Let´s go! e.V. und gewinnt weltweit an Anerkennung und Beliebtheit als effektive Methode um Menschen jeden Alters bei der Bewältigung von Herausforderungen zu unterstützen. Während Hunde und Pferde oft die ersten Assoziationen sind wenn es um tiergestützte Interventionen geht, gibt es eine faszinierende Alternative: Trampeltiere. Diese außergewöhnlichen Tiere erweisen sich als wertvolle Ressource für pädagogische Zwecke und bieten eine einzigartige Erfahrung für diejenigen, die von ihrem Einsatz profitieren.

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In Brilon- Esshoff stehen seit fast 10 Jahren Trampeltiere und ergänzen das tiergestützte Angebot unseres Trägers für alle Kinder und Jugendlichen, die bei uns wohnen. Trampeltierstute Karina ist noch nicht lange im Ortsteil von Brilon. Sie ist erst Anfang Juni 2023 eingezogen und bereichert schon jetzt die Arbeit mit den Kindern, so Kay Jonassohn, der die Tiere pflegt und die Angebote durchführt, auf einer Leitungssitzung im tiergestützten Zentrum in Esshoff.

In der letzten Woche erklärt er den interessierten Leitungskräften unseres Träger, dass Trampeltiere, im Volksmund auch bekannt als Kamele, domestizierte Tiere sind, die seit Jahrhunderten von Menschen genutzt werden. Ursprünglich in den trockenen Wüstengebieten Nordafrikas, Asiens und des Nahen Ostens beheimatet, haben sie sich als äußerst anpassungsfähig erwiesen und werden mittlerweile in verschiedenen Teilen der Welt gehalten. Ihre sanfte Natur, ihre Gelassenheit und ihre Fähigkeit, in schwierigen Umgebungen zu überleben und sich anzupassen, machen sie zu idealen Kandidaten für den Einsatz in der tiergestützten Pädagogik.

Der Einsatz von Trampeltieren kann auf verschiedene Weisen erfolgen, erklärt Kay Jonassohn weiter. Nach einer kurzen Einweisung in die Gegeben- und Besonderheiten wird zunächst der Kontakt zwischen den Kindern und Jugendlichen und den Tieren hergestellt. Durch das Betreten der Koppel werden schon die Sinne durch das Unbekannte geschärft und die Alltagsprobleme und der empfundene Stress rücken in den Hintergrund. Die Tiere auf sich zukommen zu lassen erfordert schon häufig eine Überwindung. Durch das Erleben der friedlichen und unvoreingenommenen Kontaktaufnahme der Tiere können sich Ängste und Anspannung schnell lösen und die Kinder und Jugendlichen genießen die Ruhe und Gelassenheit, die die Trampeltiere ausstrahlen. Einfach nur bei den Tieren zu sein, diese zu beobachten und sich von ihrer Ruhe anstecken zu lassen, reicht vielen Kindern und Jugendlichen schon vollkommen aus. Bei Bedarf können die Angebote dann ausgeweitet werden. Die Pflege der Tiere, wie zum Beispiel durch das Bürsten, klassische Führ- und Bodenarbeit, bis hin zur kleinen Wanderung sind dabei möglich.

Diese Erfahrungen fördern die körperliche Aktivität, stärken das Selbstvertrauen und verbessern die sozialen Fähigkeiten. Weiter erklärt Kay Jonassohn, dass der Einsatz von Trampeltieren in der tiergestützten Pädagogik eine Reihe von Vorteilen bietet. Trampeltiere sind immer noch recht exotische Tiere, die eine unmittelbare Anziehungskraft auf die Kinder und Jugendlichen ausüben. Diese Faszination trägt dazu bei, das Interesse der Teilnehmer zu wecken und ihre Motivation für pädagogische Aktivitäten zu steigern.
Auch können Trampeltiere aufgrund ihrer Größe und Stärke eine metaphorische Bedeutung haben. Sie symbolisieren Standhaftigkeit, Ausdauer und Überwindung von Hindernissen. Diese Symbolik kann in pädagogische Aktivitäten integriert werden, um den Teilnehmern wichtige Lebenslektionen zu vermitteln, wie zum Beispiel die Überwindung von Ängsten oder das Durchhaltevermögen bei schwierigen Aufgaben.
Weiterhin haben Trampeltiere eine beruhigende Wirkung auf Menschen. Der Umgang mit ihnen kann Stress reduzieren, Angstgefühle lindern und eine positive Stimmung erzeugen. Dies kann insbesondere bei Kindern mit Verhaltensproblemen oder besonderen Bedürfnissen von Vorteil sein, da die Tiere eine unterstützende und beruhigende Atmosphäre schaffen.

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Nach einem praktischen Teil, bei dem alle Pädagog*innen in Kontakt mit Karina treten konnten, waren sich alle einig. Der Einsatz von Trampeltieren in der tiergestützten Pädagogik eröffnet viele Möglichkeiten und Erfahrungen für die Teilnehmer. Die sanfte Natur der Tiere, ihre metaphorische Bedeutung und ihre beruhigende Wirkung machen sie zu wertvollen Partnern in pädagogischen Interventionen. Trampeltiere können die innere Ruhe und Gelassenheit fördern und die emotionale Entwicklung im Bereich Vertrauen und Selbstreflexion unterstützen. Gerade für die Kinder und Jugendlichen in der Jugendhilfe ist dies ein wertvoller Baustein für das Leben.

Die tiergestützte Pädagogik mit Trampeltieren ist zweifellos eine ungewöhnliche, aber äußerst effektive Methode um Menschen zu helfen und ihnen bedeutende Erfahrungen zu ermöglichen.