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Let’s go! e.V.

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Eine Löwin verlässt die Bühne – Fr. M. Schulte geht nach über 40 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand

Brilon- Wald – Es gibt Menschen, die hinterlassen nicht nur Spuren, sondern ganze Wege, auf denen andere sicher und gestärkt weitergehen können. Eine dieser Menschen ist ohne Zweifel Margarete Schulte. Nach 12 Jahren beim Träger „Let’s go!“ und über vier Jahrzehnten in der Kinder- und Jugendhilfe verabschiedet sie sich nun in den wohlverdienten Ruhestand – und hinterlässt ein beeindruckendes Vermächtnis.

Bereits seit ihrer Ausbildung als Erzieherin widmete sich Fr. Schulte unermüdlich den Belangen von Kindern und Jugendlichen. Mehr als 40 Jahre lang stand sie im Schichtdienst bereit – zu jeder Tages- und Nachtzeit – und kümmerte sich um diejenigen, die in ihrem Leben oft nicht auf der Sonnenseite standen. Sie war für ihre Schützlinge mehr als eine Betreuerin: Sie war Kämpferin, Fürsprecherin, Wegbegleiterin – eine echte Löwenmutter.

Mit Haut und Haaren setzte sie sich für die Rechte, die Sicherheit und das Wohlergehen der ihr anvertrauten jungen Menschen ein. Wo es galt, Hindernisse zu überwinden, stand sie in der ersten Reihe. Wo ein Kind eine Stimme brauchte, war sie diese Stimme – laut, klar und unmissverständlich.

Doch ihr Engagement ging weit über den Alltag der Wohngruppe hinaus. Fr. Schulte brachte ihre Erfahrung in zahlreiche übergreifende Projekte ein. Besonders prägend war ihr Mitwirken an einer außergewöhnlichen Bildungsreise: Gemeinsam mit 40 Kindern und 20 Pädagog*innen begleitete sie eine Fahrt nach Auschwitz. In einer Zeit, in der unsere Gesellschaft wieder verstärkt mit rechtsextremen Tendenzen ringt, vermittelte sie den Jugendlichen eindringlich die Bedeutung von Demokratie, Toleranz und historischer Verantwortung.

Auch in Berlin war sie mit „ihren“ Jugendlichen unterwegs – nicht, um Sehenswürdigkeiten abzulaufen, sondern um das politische System und die Mitbestimmung in Deutschland hautnah erfahrbar zu machen. Sie wusste: Demokratie muss man nicht nur lernen, man muss sie erleben.

In Erwitte war Fr. Schulte maßgeblich am Aufbau einer Wohngruppe beteiligt. Dort prägte sie nicht nur die Struktur und Atmosphäre, sondern bildete auch zahlreiche junge Kolleg*innen aus. Sie teilte ihre Erfahrung, förderte Talente und stärkte so das Fundament der Jugendhilfe für kommende Generationen.

Mit ihrem Abschied verliert „Let’s go!“ nicht nur eine erfahrene Pädagogin, sondern auch ein großes Herz und ein leuchtendes Vorbild. Ihr Wirken hat unzählige Kinder, Jugendliche und Kolleg*innen berührt und geprägt.

„Man kann nicht in Worte fassen, wie viel Frau Schulte für unsere Einrichtung und vor allem für die jungen Menschen getan hat“, heißt es aus dem Kollegium. „Sie wird uns fehlen – als Kollegin, Mentorin und Freundin.“

Nun beginnt für Fr. Schulte ein neuer Lebensabschnitt. Wir wünschen ihr von Herzen Gesundheit, Freude und viele Momente, in denen sie die Früchte ihrer jahrzehntelangen Arbeit in Ruhe genießen kann.

Eines aber ist sicher: Die Spuren, die sie hinterlässt, werden noch lange sichtbar bleiben.

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